Der Weg eines Fliegenpilzes im altertümlichen Sibirien

Fliegenpilz in Bremen

Jetzt im Herbst wachsen auf meinem Weg zur Arbeit viele sehr hübsche Fliegenpilze.

Muriel von ueberschaubarerelevanz stellte die Theorie auf, daß nur die Flecken giftig seien, was wikipedia aber verneint.  Wenn man da jetzt etwas weiter runterliest, dann findet man diese Passage:

Im 18. Jahrhundert wurde der Fliegenpilzgebrauch der sibirischen Völker in Europa bekannt. Die früheste derartige Mitteilung stammt vom schwedischen Oberst Filipp Johann von Strahlenberg, der in einem 1730 erschienenen und damals sehr populären Buch über seine Kriegsgefangenschaft in Kamtschatka über die dort beheimateten Völker berichtete: [14]

Die Russen, so mit ihnen handeln und verkehren, bringen ihnen unter anderen Waren auch eine Art Schwämme, die in Rußland wachsen, hin welche auf Rußisch Muchumor (Fliegenpilz) genannt werden, die sie vor Eichhörner, Füchse, Hermelinen, Zobeln etc. an sich tauschen, da denn die Reichen unter ihnen eine ziemliche Provision von diesen Schwämmen sich zum Winter machen können. Wenn sie nun ihre Festtage und Collationens halten wollen, giessen sie Wasser auf diese Schwämme, kochen selbige, und trinken sich davon voll, alsdenn lagern sich um der Reichen Hütten die Armen, die sich dergleichen Schwämme-Provision nicht machen können, und warten biß einer von den Gästen herunter kömmt, sein Wasser abzuschlagen, halten ihm eine hölzerne Schaale unter, und sauffen den Urin in sich, worinn noch einige Krafft von den Schwämmen stecket, davon sie auch voll werden, wollen also solche kräftige Wasser nicht so vergeblich auf die Erde fallen lassen.

…ist das nicht total widerlich? Und hatten die Jungs keinen Alkohol? Oder Klebstoff… oder irgendwas weniger ekelhaftes, was auch high macht?

*kopfschüttel*

4 comments on “Der Weg eines Fliegenpilzes im altertümlichen Sibirien
  1. whynotveroni says:

    Ok, da war ich wohl zu vorschnell. Wenn man noch etwas weiterliest, heißt es wieder: “Die Stoffe im Pilz, die für Gift- und Rauschwirkung zuständig sind, befinden sich hauptsächlich in der Huthaut und sind größtenteils wasserlöslich.” Moep. Jetzt sind wir so schlau wie vorher.” Ja wie denn nun? Weiß das wer?

  2. Muriel says:

    Man darf sich auch nicht einreden, man könne alles wissenschaftlich erklären.
    Biologen sind sich auch nicht immer alle einig.
    Und die neuen Erkenntnisse der Quantenphysik lehren uns, dass zumindest niemand zuverlässig ausschließen kann, dass das gesamte Gift sich in den Punkten befindet.
    Du hast eben deine Meinung, und ich habe meine. Das ist doch in Ordnung so.

    • whynotveroni says:

      Naja, mit heutigen Analysemethoden ist es trivial, deine Frage zu beantworten, wenn man das Labor und die Tools dazu hat…

      …ich weiss, ich weiss… manchmal bleibt der Würfel auf der Kante stehen, aber ich habe Vertrauen in die Statistik: Wenn ich bei 100 Fliegenpilzen das gleiche Ergebnis finde, dann würde das ‘nen ziemlich kleinen p-value ergeben und meine Irrtumswahrscheinlichkeit wäre so klein, daß ich nicht mehr nur von einer Meinung sprechen könnte :).

      Auf welche neuen Erkenntnisse der Quantenphysik beziehst du dich denn?

      • Muriel says:

        Wie jetzt? Seit wann muss man das denn näher erklären, wenn man sich für irgendeinen Stuss auf Quanten beruft?
        Aber der sibirische Fliegenpilzmissbrauch ist wirklich ziemlich eklig, da gehen wir konform.

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